Kriminalstatistik für Gottenheim

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16. Okt. 2015: Hagnberger und Zeller: Gottenheim ist friedliche Gemeinde

Polizeivortrag

Thomas Hagnberger und Armin Zeller im GR

Polizeioberrat Thomas Hagnberger, seit Jahresanfang Leiter des Polizeireviers Breisach, will der Polizei ein Gesicht geben. Deshalb stellt sich der Revierleiter derzeit in den Gemeinden des Reviers bei Gemeinderatssitzungen der Verwaltung, den Gemeinderäten sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor. Dabei bringt er jeweils die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik für 2014 mit, die vom Polizeirevier für jede Gemeinde erarbeitet wurde. Auf der jüngsten Sitzung des Gottenheimer Gemeinderates am 22. Juni erläuterte Hagnberger nach seiner Vorstellung gemeinsam mit Armin Zeller, Leiter des Polizeipostens Bötzingen, die wichtigsten Eckpunkte der Statistik für Gottenheim.

Auch wenn Gottenheim eine vergleichsweise friedliche Gemeinde sei mit weniger Straftaten als im Durchschnitt des Landkreises, gebe es auch hier einige Probleme. Ein besonders wichtiges Thema in der ganzen Region und auch in Gottenheim sei die Zunahme der Tageswohnungseinbrüche. Die Kriminalstatistik stelle aber nur das dar, was auch angezeigt worden sei. Deshalb sei die Statistik abhängig von den Kontrollen der Polizei und vom Anzeigeverhalten der Betroffenen. Im ländlichen Raum wie in Gottenheim, so Hagnberger, werde noch vieles untereinander geregelt – etwa ein Auto von einem Traktor aus dem Graben gezogen, ohne die Polizei hinzuzuziehen.

In Gottenheim wurden im vergangenen Jahr 120 Straftaten registriert, das sind sieben mehr als im Vorjahr, die Aufklärungsquote sank dagegen von 57,5 % auf 48,3 %. Erfreulich ist dabei der Rückgang der Körperverletzungsdelikte um neun Fälle auf vier Delikte, Gewaltkriminalität oder gar Tötungsdelikte gab es 2014 keine. Der Großteil der Straftaten in Gottenheim ist vielmehr den Eigentumsdelikten zuzurechnen, berichtete Armin Zeller. Dazu zählen Diebstahl, Sachbeschädigung aber auch Vermögens- und Fälschungsdelikte. Positiv sei zu berichten, dass der Anteil der Jugendlichen an den Tatverdächtigen mit neun Personen sehr gering sei.

Zwei Sexualstraftaten, exhibitionistische Handlungen die vom selben Täter begangen wurden, konnten erfreulicherweise aufgeklärt werden, genauso wie die Körperverletzungen und die Rohheitsdelikte. Sorgen bereiten die stetig zunehmenden Diebstähle und Sachbeschädigungen; hier ist die Aufklärungsquote sehr gering, was auch zu einem Rückgang der Aufklärungsquote im Durchschnitt führt. In Gottenheim wurden insgesamt 44 Diebstahlsdelikte gezählt, das sind acht Fälle mehr als im Vorjahr. Bei den Sachbeschädigungen gab es 15 Straftaten (plus 25 Prozent) was aber noch unter dem Durchschnitt des Landkreises Breisgau-Hochschw. liegt.

Zur Ausländerkriminalität in Gottenheim und im Revierbereich führte Hagnberger aus, dass nicht die in Gottenheim lebenden Ausländer auffällig seien, sondern kriminelle durchreisende Banden, etwa Gruppen auf der Rückreise aus den osteuropäischen Ländern. Ein wichtiges Thema ist in Gottenheim der Wohnungseinbruch, der zunehmend am Tag ausgeführt wird. Prävention ist besser als Aufklärung, sagte dazu Thomas Hagnberger, der die Empfehlung aussprach, die Beratungsangebote der Polizei zur Eigentumssicherung in Anspruch zu nehmen. Jeder Einbruch ist einer zu viel, so der Revierleiter, der insbesondere auf die Möglichkeit des elektronischen Fahrradpasses hinwies. Das Fahrrad kann am Polizeiposten in Bötzingen fotografiert und registriert werden. Wichtig sei es, dass Fahrrad gut zu sichern, und nicht bei den Schlössern zu sparen. Ein weiteres aktuelles Problem seien Autoaufbrüche, ergänzte Hauptkommissar Armin Zeller. Diese würden gezielt an einsam gelegenen Orten wie Wanderparkplätzen oder Friedhöfen ausgeführt – wie kürzlich in Gottenheim auf dem Friedhofparkplatz geschehen. Deshalb sei es wichtig, keine Wertsachen im Auto zu lassen.
Text: Marianne Ambs