BürgerScheune: Kultur mit Martin Schley

6. März 2008: Lachen Sie halt!

Viele Stationen hat Kabarettist Martin Schley in seinem Leben schon durchlebt und durchlitten. Als Hausmeister Hämmerle im SWR-Studio oder als Bächle-Putzer in der Freiburger Fußgängerzone gelangte er schließlich zu einiger Berühmtheit. Doch nie vergessen hat Martin Schley seine Gottenheimer Wurzeln. Schon in seinen Kinder- und Jugendtagen führten Familienausflüge an den Tuniberg ins beschauliche Gottenheim. Auch in der Chronik zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde sind auf Seite 151 Familienmitglieder zu entdecken, wie Martin Schley verriet: Des sin s’Schosseli und s’Käterli am Weschzuber. Verwandte und Freunde des Freiburger Kabarettisten trafen am 6. März in der BürgerScheune auf Neugierige aus Gottenheim und Umgebung.

Eingeladen hatte die Projektgruppe BürgerScheune. Und wieder war der Veranstaltungsraum mit mehr als 70 Gästen, darunter auch Bürgermeister Volker Kieber und Ehefrau Sandra, gut gefüllt. Die BürgerScheunler bewirteten mit Sekt, Selters und Brezeln und die winterliche Kälte musste für zweieinhalb Stunden vor der Tür bleiben. Die Gäste erlebten einen vergnüglichen Abend - immer wieder machte der Kabarettist aber auch nachdenklich, zeitweise sogar betroffen.

Bei Besuchen in Gottenheim und Gesprächen mit Einheimischen hatte sich Martin Schley das Rüstzeug für sein individuell auf Gottenheim zugeschnittenes Bühnenprogramm beschafft. Lachen Sie halt!, so der Titel seines Programms, zeigte sich als Kaleidoskop aus Martin Schleys künstlerischem Schaffen seit 1980. Schley führte etwa vor, wie er auf einer Saite Gitarre spielt und er wagte sogar ein Schwarzwaldlied. Erinnerungen an Schulzeit, Tanzkurs und Lehrzeit wurden zu poetischen Augenblicken und kauzigen Szenen. Im ersten Teil erzählte der zerstreute Hausmeister Hämmerle, in dessen grauen Hausmeistermantel Schley seit 1992 schlüpft, vor allem Anekdoten und Erinnerungen aus Gottenheim. Im pointierten Frage- und Antwortspiel mit dem Publikum wurden Erinnerungen wach.

Nicht nur Schleys Verwandte, auch der ehemalige Mitschüler Schleys auf der Handelsschule, Alfons Hertweck, ließ das Publikum an komödiantisch überzogenen Erinnerungsfetzen teilhaben. Und natürlich durfte auch die Gottenheimer Heimatdichterin Martha Schmidle nicht fehlen - auf besonderen Wunsch von Martin Schley trug sie ihr Tuniberggedicht vor. Die erste Schleysche Runde gipfelte im kollektiven Vortrag des Gottenheimer Reigen-Liedes, das 1927 zur Erinnerung an das 200-jährige Jubiläum der Pfarrkirche Gottenheim von Pfarrer Frey komponiert worden war.

Als Martin Schley kehrte der Kabarettist aus der Pause zurück. Die Heimatstadt Freiburg, den Schwarzwald und einen beruflichen Abstecher nach Mannheim hatte Martin Schley kabarettistisch verarbeitet. Auf seiner einsaitigen Gitarre und mit Unterstützung aus dem Publikum wurde es am Ende des Programms dann musikalisch. Die Verkehrssituation in Gottenheim und in der Region wurde zum Beispiel mit dem Stau-Blues humorvoll karikiert. Und als Kamikaze-Rudi präsentierte sich Schley als typischer Freiburger Radfahrer. Das war ein toller Abend, bedankte sich ein Gast am Ende des Programms bei den BürgerScheunlern.

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Text und alle Bilder: Marianne Ambs