Gedenken an die Opfer des 1. Weltkriegs aus Gottenheim
Eine Grabstätte, gleich neben der Friedhofspforte, erinnert auch an Gefallene des Ersten Weltkrieges. Eine Tafel nennt Julius und Emil Hunn, zwei Brüder. Beide fielen, jeweils noch keine 20 Jahre alt, an der Westfront, der eine 1917, der andere ein Jahr später.
Das Mahnmal vor der Kirche nennt für den Ersten Weltkrieg 40 Gefallene sowie zwei Vermisste. Vorlage dazu war eine alte, eiserne oder bronzene Tafel zum ehrenden Gedenken der Helden
,
die an der Kirchenmauer angebracht war. Sie wurde aber beim Wiederaufbau des Kirchturms nach 1945 entfernt und ist verschwunden. Ob sie bei einem Altmetallhändler landete oder irgendwo in einem
Gottenheimer Schuppen schlummert, ist unklar.

Erhalten hat sich eine kurz nach dem Ersten Weltkrieg gedruckte Ehrentafel
: Anton Sennrich, dessen Vater im Zweiten Weltkrieg umkam, hat ein Exemplar zu Hause. Es zeigt Porträts
von 219 Gottenheimern, die zwischen 1914 und 1918 in den Krieg gezogen waren.
Die Tafel nennt 36 Gefallene und Vermisste, darunter aber vier Namen, die auf dem Mahnmal vor der Kirche nicht auftauchen. Gleicht man beide Listen miteinander ab, kommt man auf 46 Opfer des Ersten Weltkrieges, bei dessen Ausbruch das Dorf keine 1200 Einwohner zählte. Das waren sogar weniger als im Gründungsjahr des Kaiserreichs, 1871.
Auch 1870 hatte es einen Waffengang gegeben, an dem Gottenheimer teilgenommen hatten. Zum 70er Krieg
gegen Frankreich wird man auf dem Alten Friedhof in Freiburg fündig. Dort steht ein
Denkmal des 5. Badischen Infanterieregiments No. 113 Hinweis: in diesem dienten auch viele Gottenheimer.
Rings um das den deutschen Kriegern
gewidmete Steinmonument listen Bronzeplatten die Namen der gefallenen Kameraden auf. Unter ihnen sind auch zwei Gottenheimer: die Musketiere Johann Spitzer und Julius Hunn.