Aufgelöst: Betreuungsgruppe in Gottenheim

Jeden Donnerstag von 9:30 bis 17:00 konnten 10 bis 14 Menschen auch mit Demenz in den Räumen des Kath. Geemidnehauses St. Stephan, Hauptstraße 35 betreut und begleitet werden.

Betreuungsgruppe

Die Sozialstation Nördlicher Breisgau e.V. ist Träger der Betreuungsgruppe. Die Teamleitung der Betreuungsgruppen, Regina Schultis, berät und begleitet die Interessenten und Angehörigen, koordiniert die Helferinnen und organisiert die Dienstbesprechungen und Fortbildungen.

Die Betreuerinnen sind Mitarbeiterinnen der Kirchlichen Sozialstation oder der Ökumen. Nachbarschaftshilfe Bötzingen/Gottenheim.

Informationen über die Betreuungsgruppe erhalten Interessierte bei Regina Schultis (Leitung Betreuungsgruppen), Telefon 07663/8969 260, oder über die Zentrale der Kirchlichen Sozialstation in Bötzingen, Tel. 07663/8969 200.


Febr.2016 Närrischer Besuch bei der Betreuungsgruppe im Gemeindehaus

2016 Fasnetbesuch bei der Betreuungsgruppe

Nach der Schul- und der Rathausstürmung und einem bunten Familienfest im Rathaushof besuchten die Narrenzunft Krutstorze und die Guggemusik Krach & Blech am Schmutzige Dunschdig, 4. Februar, wie seit vielen Jahren Brauch, die Betreuungsgruppe der Kirchlichen Sozialstation nördlicher Breisgau e.V. im Gemeindehaus St. Stephan.
Auch Bürgermeister Christian Riesterer begleitete die Guggemusik zur Fasnet in der Betreuungsgruppe, um die Gruppengäste mit der Zunft und der Guggemusik auf die Fasnet einzustimmen. Die Senioren und die Mitarbeiter der Sozialstation erwarteten die Besucher schon – zum Teil närrisch verkleidet und gut gelaunt. Die Gesichter der betreuten Gäste strahlten und es kamen viele Erinnerungen an die Fasnet von früher hoch. Die Leitung der Betreuungsgruppen der Kirchlichen Sozialstation bedankte sich ganz herzlich für dieses tolle Erlebnis!

Foto und Bericht: Ralf Leinenbach


Betreuungsgruppe bietet Entlastung für pflegende Angehörige

Betreuungsgruppe 2013-03 (Alfred Hess, Eduard Maurer, Hermann Helbling) Einmal in der Woche, immer am Donnerstag, wird sich Ausgehfein gemacht. Die Haare frisch gekämmt, eine schöne Kette um den Hals oder die Armbanduhr am Arm und gut gekleidet geht es zur Betreuungsgruppe im Gemeindehaus St. Stephan. Hier treffen sich immer am Donnerstag ältere Frauen und Männer, die sonst kaum mehr aus dem Haus kommen, die aufgrund körperlicher Gebrechen nicht mehr mobil, die vergesslich oder pflegebedürftig sind oder auch demenziell erkrankt. Zumeist werden die Gäste von Angehörigen gebracht und abgeholt. Derzeit kommen im Gemeindehaus im Durchschnitt sechs ältere Menschen zusammen – in der Mehrzahl Gottenheimer Urgesteine. Man kennt sich, man tauscht Neuigkeiten aus, es wird gesungen, gespielt, gemeinsam gekocht und aus vergangenen Tagen erzählt. Drei bis vier Betreuerinnen kümmern sich um die Gäste, neben einer festen Bezugsperson – in Gottenheim ist das Peggy Hauser - wechseln die sechs Betreuerinnen sich ab – aber alle sind den Gästen gut bekannt. Die Betreuenden sind speziell auf ihre Arbeit vorbereitet und werden regelmäßig weiter qualifiziert. Unterstützt werden die (zumeist) Frauen von den Pflegefachkräften der Sozialstation.

Wir fühlen uns hier wohl. Man kommt mal raus. Hier sind wir nicht allein, berichten die Gäste über ihre Beweggründe, die Gruppe zu besuchen. Regina Schultis, Teamleiterin für die Betreuungsgruppen der Kirchlichen Sozialstation Nördlicher Breisgau, kann von einem weiteren guten Grund berichten, das Angebot der Betreuungsgruppen wahr zu nehmen: Die Angehörigen haben einen Tag in der Woche zur freien Gestaltung. Sie können an diesem Tag ihre Termine erledigen oder einfach einmal ausspannen. Umso mehr bedauert es Regina Schultis, dass die Betreuungsgruppe in Gottenheim derzeit nicht ausgelastet ist. Wir können noch einige Gäste aufnehmen, so die Teamleiterin.

Bedarf sei in Gottenheim vorhanden, betont Bürgermeister Volker Kieber. Bei meinen Besuchen bei Jubilaren komme ich in viele Häuser, wo Senioren alleine leben oder tagsüber ohne Ansprechpartner sind. Das ist heute nicht mehr anders möglich, wo die Angehörigen arbeiten müssen. Auch Frauen sind heute nicht mehr den ganzen Tag zu Hause, wie noch vor 20 oder 30 Jahren, berichtet der Bürgermeister über seine Erfahrungen. Umso mehr freut sich Volker Kieber über die Betreuungsgruppe, die vor zwei Jahren nach der Sanierung des Gemeindehauses in Gottenheim eingerichtet werden konnte. Bei der Gründung war die Gruppe schnell voll, doch inzwischen sind einige Gäste der Gruppe verstorben. Wir können insgesamt mindestens sechs bis sieben Menschen zusätzlich aufnehmen, so Regina Schultis.

Gegründet wurden die Betreuungsgruppen der Sozialstation in Zusammenarbeit mit örtlichen Partnern ab 2005 für Menschen mit Demenz und anderen altersbedingten Gedächtnisstörungen. Denn, weiß Michael Szymczak von der Kirchlichen Sozialstation Nördlicher Breisgau: Vergesslichkeit und Demenz können durch Kontakte zu Menschen und zur Umwelt, durch Gedächtnistraining und aktives Tun deutlich verbessert werden. Die stete Teilnahme am Leben und aktives Training könne sogar ebenso erfolgreich als Therapie eingesetzt werden, wie die Gabe von Medikamenten, so neueste Studien. Überhaupt spricht der Fachmann nicht gerne von Demenz: Eingeschränkte Alltagskapazität ist der bessere Begriff. Und ein weiterer Aspekt ist für Michael Szymczak entscheidend: Gemeinsames Tun schafft neue Lebensfreude.

Auch Regina Schultis beobachtet immer wieder, wie gelöst und entspannt, eben gut gelaunt, die Gäste am Abend von den Angehörigen abgeholt werden. Und auch diese haben einen entspannenden Tag hinter sich, können mit neuer Kraft wieder in die Pflege einsteigen. Gerade das gemeinsame Kochen und Mittagessen sei bei den Gästen wie auch bei den Betreuerinnen ein Höhepunkt des Tages – es schafft Gemeinsamkeit und Vertrauen.

Die Betreuungsgruppe in Gottenheim im Gemeindehaus St. Stephan kann von 9:30 bis 17:00 Uhr besucht werden. Möglich ist es auch, nur am Vormittag (mit Mittagessen) oder am Nachmittag (mit Nachmittagskaffee) dabei zu sein. Ein Fahrdienst ist möglich. Die Kosten für die Betreuungsgruppe können von der Pflegekasse übernommen werden. In Gottenheim wird die Betreuungsgruppe in Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe Bötzingen und Gottenheim organisiert.

Ansprechpartnerin in allen Fragen zu den Betreuungsgruppen der Sozialstation ist Regina Schultis, die dienstags von 10 Uhr bis 12 Uhr (Sprechstunde für Angehörige) oder nach Vereinbarung unter Telefon 07663/9131941 zu erreichen ist. Regina Schultis macht auch Hausbesuche und bietet eine umfassende Vorbereitung für den Gast und den Angehörigen an. Schnupperstunden sind jederzeit möglich. Wichtig ist es, den Gästen und den Angehörigen die Hemmschwelle zu nehmen, so Regina Schultis. Michael Szymczak berichtet, dass durch die Änderung der Pflegegesetzgebung die Leistungen aus der Pflegeversicherung zum 1. Januar 2013 deutlich erhöht wurden. Wichtig sei es, dass Angehörige sich früh genug Entlastung holen und nicht warten, bis sie nicht mehr können. Wir hoffen, dass das Angebot in St. Stephan bald von noch mehr Gottenheimer Senioren genutzt werden kann, betont Bürgermeister Volker Kieber. Wir wollen unsere Senioren im Dorf behalten. Die Betreuungsgruppe unterstützt die Angehörigen und ermöglicht es so, dass Pflegebedürftige zu Hause bleiben können. Der Bürgermeister sieht die Betreuungsgruppe auch als Chance für ältere Mitbürger, soziale Kontakte aufrecht zu erhalten.

Text: Marianne Ambs

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Betreuungsgruppe 2013-01 Betreuungsgruppe 2013-02 2014-01: Krach+Blech spielt auf! 2014-02: Krach+Blech spielt auf! 2014-03: Krach+Blech spielt auf!
Bilder: Marianne Ambs und Kurt Hartenbach


Dezember 2011: Offizielle Gründung der Betreuungsgruppe Gottenheim

Anfang Dezember 2011 wurde die Betreuungsgruppe im Beisein von Dr. Franziska Knapp, Katholische Seelsorgeeinheit Gottenheim, und Gottenheims Bürgermeister Volker Kieber offiziell eröffnet. Die Kirchliche Sozialstation Nördlicher Breisgau e.V. bietet bereits seit 2005 Betreuungsgruppen für Menschen mit Demenz an. In den vergangenen Jahren wurden Gruppen in Eichstetten, March, Bötzingen, Umkirch und Gundelfingen gegründet.

Mit der Gruppe in Gottenheim kann nun in allen politischen Gemeinden im Einzugsgebiet der Kirchlichen Sozialstation Nördlicher Breisgau e.V. eine Betreuungsgruppe an mindestens einem Tag in der Woche angeboten werden. An sechs Standorten werden an insgesamt 10 Tagen mehr als 120 Menschen mit Demenz durch qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betreut und begleitet. Die Betreuungsgruppe Gottenheim konnte durch die Kooperation mit der Katholischen Pfarrgemeinde St. Stephan und dem Diakonieverein Bötzingen/Gottenheim als Träger der Ökumenischen Nachbarschaftshilfe realisiert werden.

Von Seiten der politischen Gemeinde wurde die Gründung einer Betreuungsgruppe in Gottenheim aktiv unterstützt. BM Volker Kieber freut sich: Die Einrichtung einer Betreuungsgruppe in Gottenheim war längst überfällig. Mit der Renovierung des Gemeindehauses wurden nun ideale barrierefreie Räume für die Gruppe gefunden. Im Rahmen der kleinen Feier wurde auch eine Spende der Heinrich-Zimmerlin-Stiftung über 1.500 Euro für die Betreuungsgruppe Gottenheim übergeben. Durch diese großzügige Spende konnten für die Betreuungsgruppe Gottenheim Musikinstrumente, Beschäftigungsmaterialien und Spiele angeschafft werden. Denn insbesondere für Menschen mit Demenz ist es von großer Bedeutung qualifizierte Begleitung und Beschäftigung zu erfahren. So können durch besondere Spielangebote zum Beispiel verlorene Fähigkeiten wieder gewonnen oder das Vergessen und Verlernen verzögert werden.

Text: RK (Marianne Ambs)