Einweihung Kirchenvorplatz

21. Mai 2018: Ökumenischer Gottesdienst und Einweihung neuer Vorplatz

Im Gottesdienst, der von Pfarrer Kläger, Gemeindereferent Hans Baulig, Franziska Knapp vom Gemeindeteam Gottenheim sowie den evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrern Laura Artes, Marika Trautmann, Irene Haßler und Eberhard Deusch gestaltet wurde, sangen die Gläubigen gemeinsam moderne und traditionelle Kirchenlieder, musikalisch unterstützt vom Gottenheimer Kirchenchor. Die evangelischen Pfarrer*innen sowie Hans Baulig und Franziska Knapp machten in Dialogen die Apostel als Menschen wie du und ich erfahrbar. Mit dem Schlusslied Vertraut den neuen Wegen wurden die Gottesdienstbesucher aus der Kirche entlassen, um auf dem neu gestalteten Kirchplatz mit einem Umtrunk vom Gemeindeteam der katholischen Pfarrgemeinde empfangen zu werden.

Kirchplatzerneuerung 2018-10

Schon im vergangenen Jahr, berichtete Architekt Christof Schwer, sei die Fertigstellung des Kirchplatzes geplant gewesen. Schließlich habe man Weihnachten 2017, dann Ostern 2018 anvisiert. Doch wir hatten immer wieder langwierige Abstimmungsphasen. Umso mehr freue er sich, dass es nun endlich so weit sei. Anstoß für die Neugestaltung des Kirchplatzes sei die Sanierung der Stützmauer sowie die Neugestaltung und Erhöhung der Umfriedungsmauer in den Jahren 2016 und 2017 gewesen. Nach den Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen sei Geld übrig gewesen, so dass die Idee, den Kirchplatz neu zu gestalten, aufkam. Wir wollten vor allem den vorderen Bereich gestalterisch und funktionell aufwerten, so Schwer. Die Wahl sei auf Naturstein für das neue Pflaster gefallen, da dieser nur wenig teurer, dafür aber viel haltbarer und damit nachhaltiger als Betonstein sei und auch besser zur Kirche passe. Im Eingangsbereich zur Kirche habe man zudem ein Sandsteinelement eingebaut – als Zitat und unausgesprochene Verbindung zur Sandsteintreppe des Pfarrhauses. So ist aus unserer Sicht ein stimmiges Ensemble entstanden mit Kirche, Kirchplatz, Pfarrhaus und Kriegerdenkmal, sagte Schwer beim Umtrunk vor der Kirche. Zudem sei die Aufenthaltsqualität durch mehr Sitzplätze verbessert worden und auch zwei neue Stellplätze, einer davon behindertengerecht, seien entstanden. Zur Kirchstraße hin wurde der Bordstein abgesenkt, so dass für gehbehinderte Menschen das Aus- und Einsteigen aus dem Auto einfacher werde.

Bürgermeister Christian Riesterer fand den Kirchplatz, der mit mehr Sitzgelegenheiten und einer Infostele ausgestattet wurde, gelungen. Der Kirchplatz sei ein neuer Platz der Begegnung und passe gut in das Konzept der Gemeinde, die in den letzten Jahren einige solcher Begegnungsplätze geschaffen hat. Es ist ein Platz für alle Menschen in Gottenheim und aus der Umgebung – nicht nur für die katholischen und evangelischen Christen aus Gottenheim und den Nachbargemeinden, so der BM in seiner Ansprache. Der BM bedankte sich bei Pfarrer Kläger und der Kirchengemeinde für die gute und unkomplizierte Zusammenarbeit. Die St. Stephans-Kirche, die seit Okt. 2017 nachts beleuchtet ist, sei von Weit her zu sehen, als Mittelpunkt und Wahrzeichen des Dorfes. Die Dorfkirche stifte Identifikation und der neue Kirchplatz sei ein weiterer Baustein in der Serie der Begegnungsmöglichkeiten in der Gemeinde.

Vor der Einweihung des Platzes durch Pfarrer Kläger übergab Pfarrerin Laura Artes im Namen der evangelischen Kirchengemeinde Bötzingen eine vom Bötzinger Kunstforum gestaltete Bibelbank als weitere Sitzgelegenheit auf dem Platz an die katholische Gemeinde – als Dank für die Gastfreundschaft in der katholischen Kirche, wo einmal im Monat evangelische Gottesdienste gefeiert werden. Zudem, sagte Pfarrerin Laura Artes, sei die Bibelbank, auf dem das Symbol der Schnecke verwendet wurde, ein Zeichen der Ökumene und des guten Miteinanders zwischen den christlichen Gemeinden in Bötzingen und Gottenheim sowie darüber hinaus im ganzen Umkreis. Die Schnecke sei ein Symbol der Auferstehung: So wie Jesus aus dem verschlossenen Grab heraus auferstanden sei, so komme auch die Schnecke aus ihrem Haus heraus. Die Bibelbank in der Form eines aufgeschlagenen Buches wurde zum Reformationsjubiläum 2017 geschaffen. Selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren, steht auf einer Seite der Bank geschrieben. Im Zentrum des schneckenförmigen Bildmotivs ist ein Kreuz zu sehen, umgeben von einer doppelten Spirale, die für die beiden Konfessionen steht. Als katholische und evangelische Christen sind wir gemeinsam unterwegs, kreisen wir gemeinsam um den Anfang, um das Kreuz und die Auferstehung Jesu Christi, sagte Pfarrerin Laura Artes bei der Bankübergabe.

Nach offiziellem Teil und Segnung des Platzes durch Pfarrer Kläger zeigte der Kirchplatz beim Umtrunk mit Sekt, Saft und Gebäck sein geselliges Gesicht. Die angeregten Gespräche der Besucher erfüllten den Platz. Die Sitzgelegenheiten wurden gerne genutzt.

Text: Marianne Ambs

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Alle Bilder: Elke Zängerle