Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr

Sichtlich erfreut waren am Montagabend Feuerwehrkommandant Dominik Zimmermann und sein Feuerwehrkollege Sebastian Schätzle über den neuen Mannschaftstransportwagen (MTW) der Freiwilligen Feuerwehr Gottenheim, den sie stolz BM Christian Riesterer vorführten. Auch für unsere Jugendfeuerwehr ist das eine wichtige Anschaffung. Die Kinder und Jugendlichen sind oft zu Übungen und Ausbildungen oder auch Ausflügen unterwegs – mit dem neuen MTW sind sie jetzt bestens ausgerüstet, so Kommandant Dominik Zimmermann, der ergänzte: Die Jugendfeuerwehr ist für uns unglaublich wichtig, das ist die Zukunft. Gleich nach der Ankunft des MTW sei die Jugendfeuerwehr zu einer kleinen Ausfahrt gestartet. Die haben sich unglaublich gefreut.

Für Einsätze, Zusammenkünfte mit anderen Feuerwehren und weiteren Treffen von Hilfsorganisationen sei der neue MTW vielseitig einsetzbar. Bei der Beschaffung habe sich die Feuerwehr viel Mühe gegeben, so der Kommandant. Vor allem Feuerwehrmann Michael Geng habe viel Arbeit investiert, um den MTW bestmöglich auszustatten. Auf Luxus haben wir verzichtet, sonst hätten wir auch die Fördergelder nicht bekommen. Der MTW hat alles, was er braucht, aber keinen Schnickschnack, so Zimmermann. Nach Auskunft des BM hat das Fahrzeug insgesamt 65.000 € gekostet. Die Förderung durch das Land Baden-Württemberg betrug 13.000 €, so dass die Gemeinde für 52.000 € aufkommen musste.

Am 14. Juli hatte eine Abordnung der Feuerwehr und der Gemeindeverwaltung mit Rainer Dangel, Simon Schätzle, Kommandant Dominik Zimmermann und Michael Geng den neuen Mannschaftstransportwagen in Wolfach abgeholt, wo die Ausbauarbeiten für das vielseitig einsetzbare Fahrzeug ausgeführt wurden.

Das Fahrzeug kann von jedem Feuerwehrmann mit Führerschein gefahren werden. Es hat acht Sitze, die alle einzeln herausnehmbar sind – für größtmögliche Flexibilität. So könnten zum Beispiel bei Seniorennachmittagen auch Senioren mit Rollstuhl transportiert werden, sagte Zimmermann. Die Motorleistung liegt bei 130 KW (180 PS). Der MTW ist mit einer Warneinrichtung (zweimal DBS 4000 von Hänsch) sowie mit elektrischem Horn und Presslufthorn ausgestattet. Auch eine Rückwarneinrichtung ist vorhanden sowie Dachantennen mit einer zweiten Sprechstelle. An die Zukunft wurde ebenfalls gedacht: Das Fahrzeug wurde für Digitalfunk vorbereitet. Der MTW ist nach neuester Technik ausgerüstet und kann auch bei Unwettereinsätzen gute Dienste leisten, weil er mit einem Wassersauger ausgestattet ist.

Am Donnerstagabend, 22. Juli, wurde der neue MTW vor der Gemeinderatssitzung in der Turnhalle den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten vorgeführt. Diese hatten mit ihrem positiven Votum die Anschaffung für die Feuerwehr möglich gemacht. Dafür sagen wir herzlichen Dank, so die Feuerwehrmänner.

Für die Gemeinderäte war der Tagesordnungspunkt in der Gemeinderatssitzung am 7. Mai keine Neuigkeit: Schon bei den Haushaltsberatungen im vergangenen Jahr war die Beschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) für die Freiwillige Feuerwehr besprochen und ein Haushaltsansatz von 65.000 € in den Haushaltsplan 2020 aufgenommen worden. In der Sitzung am 7. Mai berichtete Feuerwehrmann Michael Geng, der mit Feuerwehrkommandant Dominik Zimmermann und dessen Stellvertreter Simon Schätzle an der Sitzung teilnahm, dem GR von den Bedürfnissen und Vorüberlegungen der Feuerwehr, bevor der Gemeinderat einstimmig der Beschaffung eines geeigneten Fahrzeugs und dem Umbau mit einem Spezialaufbau zum Feuerwehrfahrzeug zustimmte.

Unsere Feuerwehr leistet für die Gemeinde wichtige und wertvolle Dienste, eine angemessene Ausstattung der Wehr ist unerlässlich, sprach BM Christian Riesterer für die Verwaltung und die Gemeinderäte. Der MTW sei bei der Feuerwehr das am meisten bewegte Fahrzeug. Es werde nicht nur bei Einsätzen, sondern auch bei vielen anderen Anlässen, etwa bei Feuerwehrtreffen und Versammlungen, gebraucht. Auch die Jugendfeuerwehr nutze den MTW bei Ausflügen und Übungen, so der BM. Feuerwehrmann Michael Geng, der sich für die Wehr nach geeigneten Fahrzeugen umgeschaut hatte, ergänzte, der MTW sei bei Einsätzen das erste Fahrzeug am Einsatzort, mit ihm sei die Einsatzleitung unterwegs, die die Einsätze koordiniere und überwache.

2005 hatte die Gemeinde für die Feuerwehr einen gebrauchten MTW erworben, der nun reparaturbedürftig war. In der Werkstatt wurde ein Motorschaden bei dem 2001 zugelassenen Fahrzeug festgestellt. Eine Reparatur würde sich nicht rechnen, so Geng im Gemeinderat. Da auf dem Markt aktuell kein gebrauchtes Fahrzeug zu finden sei, das sich für Gottenheim eigne, habe man sich für die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs entschieden. Als Feuerwehr haben wir uns als Ziel vorgegeben, das für Gottenheim am besten geeignete und bezahlbare Fahrzeug zu beschaffen, so Geng. Bei einer beschränkten Ausschreibung für Grundfahrzeuge hatte die Firma MAN Truck & Bus Deutschland GmbH mit Sitz in Umkirch das für Gottenheim geeignetste Angebot abgegeben. Das MAN-Fahrzeug, das mit 47.124 € brutto zu Buche schlage, verfüge über die technisch notwendige Ausstattung und könne zudem die besten Sicherheitseinrichtungen vorweisen. Positiv sei auch, dass MAN im Nachbarort sei und Schulungen für das Fahrzeug, der Service oder Reparaturen deshalb unkompliziert und zeitnah möglich. Für das MAN-Fahrzeug spreche auch dass die Sitze einzeln herausgenommen werden können, was eine größtmögliche Flexibilität bei der Nutzung bedeute. Das Fahrzeug könne zwischen zwei und acht Personen transportieren und eigne sich deshalb auch für Transportfahrten, etwa auch Personentransporte. Zudem sei das MAN-Fahrzeug für technische Defekte weniger anfällig.

Um das Fahrzeug für den Einsatz als MTW bei der Feuerwehr aufzurüsten, muss es umgebaut werden. So sind etwa der Einbau einer Sondersignalanlage und Stauräume für die Ausrüstung notwendig. Mit der Firma Rauber Funktechnik aus Wolfach, die zudem das günstigste Angebot abgegeben hatte, hat die Gottenheimer Feuerwehr schon gute Erfahrungen gemacht, so dass Rauber den Zuschlag für den Umbau zum MTW erhielt. Der Umbau kostet brutto 25.412 €.

Die Beschaffung und der Umbau des neuen MTW wird die Gemeinde Gottenheim somit 72.536 € kosten, was über dem Haushaltsansatz von 65.000 € liegt. Man rechne mit einem Landeszuschuss von 13.000 €, er wohl in Kürze bewilligt werde, erläuterte BM Riesterer. Er wies darauf hin, dass eine gut ausgestattete und leistungsfähige Feuerwehr zur notwendigen Infrastruktur einer Gemeinde gehöre. Den Männern und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr gebühre für ihren ehrenamtlichen Dienst eine hohe Anerkennung. Zur Beschaffung des neuen MTW sehe er – trotz angespannter Finanzlage – keine Alternative. Der BM wies noch in der Sitzung Rechnungsamtsleiterin Vanessa Lees an, das Fahrzeug zu bestellen.

Am 14.10.2013 beschloss der Gemeinderat die Beschaffung eines Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs, kurz: HLF 10/6 mit Straßenfahrgestell 12t für die Freiwillige Feuerwehr.

Vom Feuerwehrausschuss wurde die Notwendigkeit gesehen beim Fahrzeug und dessen Ausstattung in der Ausschreibung folgende Positionen zu berücksichtigen:
1) Straßenallrad um ein Festfahren des Fahrzeugs in unwegsamem Gelände zu vermeiden.
2) Schnellangriff, worunter eine Haspel mit festen Kunststoffschlauch zu verstehen ist, der direkt an dem Fahrzeug-Wassertank angeschlossen ist und somit innerhalb kürzester Zeit zum Löschen eingesetzt werden kann.
3) Schaum-Druck-Zumischanlage, da so ein besserer Löscheffekt erzielt wird und weniger Löschwasserschäden entstehen.

Nach Prüfung der eingegangenen Angebote, mit den Kriterien Technischer Einsatzwert, Qualität und Ausführung, Kundendienst/ Service/ Wartung, Angebotspreis, Referenzen und Erfahrung sowie Handhabung und Funktion, beauftragte am 17. März 2014 der Gemeinderat die Beschaffung der einzelnen Lose (Fahrgestell, Aufbau, Beladung) die zuvor getrennt europaweit ausgeschrieben waren.

Der Feuerwehrkommandant Jens Braun legte folgende Kosten dar: Gesamtkosten brutto 288.305 € (Fahrgestell, Aufbau, Beladung) - Zuschuss Land 68.000 € = Restkosten 220.305 €
Die Leistungen für das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug HLF 10/6 wurden vergeben:
- Los 1: Fahrgestell Fa. MAN (TGM 13-250) 54.880 €
- Los 2: Aufbau Fa. Ziegler 141.484 €
- Los 3: Beladung Fa. Massong 45.910 €

Am 23. April 2015 schließlich holte eine Abordnung der Feuerwehr (darunter der Ehrenkommandant Hubert Maurer und der frühere Kommandant Jens Braun) begleitet von Thomas Barthel und Rainer Dangel vom Rechnungsamt das Fahrzeug direkt bei der Fa. Ziegler in Giengen an der Brenz ab. Dort wurden sie fast einen ganzen Tag lang in die Ausstattung und Anwendung des Fahrzeugs und seiner vielen Komponenten eingewiesen sowie die technische Übergabe durchgeführt. Anschließend ging es über den Schwarzwald zurück wo sie von den anderen Feuerwehrleuten sehnsüchtig erwartet wurden:

Die offizielle Einweihung erfolgte am 4. Oktober 2015 im Rahmen des Feuerwehrfests.