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Verwaltungsfunktionen in Gottenheim

Quelle: '900 Jahre Gottenheim (1086–1986)' von Lia Kuhn & Dr. Walter Fauler

Gemeindeverwaltung historisch

Vor dem 19. Jahrhundert lag die Hauptlast der Verwaltung, sofern man von einer sprechen kann, beim Vogt der Gemeinde.

Dieser wurde von der Grundherrschaft bestellt, also nicht durch Wahlen ermittelt. Bestand zwischen Herrschaft und Gemeinde ein gutes Verhältnis, so wird diese einen angenehmen Vogt nach Rücksprache mit den Untertanen vorgesetzt haben.

Ihm zur Seite standen noch der Stabhalter und die Gerichtsmitglieder. Dieses Gremium tätigte hauptsächlich Käufe und Verkäufe, die unter dem Stab, einem 80 cm langen Stock, mit dem aufgesetzten Gemeindewappen aus Silber, vor sich gingen.

Die Gerichtsmitglieder fungierten als Zeugen und unterschrieben die getätigten Käufe/Verkäufe. Diesen Vorgang nannte man Gerichtsverhandlung und die ausgefertigten Kaufverträge als Gerichtsprotokolle. Sie stellen die ältesten Grundbücher der Gemeinde dar.

Die eigentlichen Grundbücher setzten erst mit dem Jahre 1810 ein. Protokollbuchführer waren sehr oft Lehrer, die auch als Ratsschreiber bis zum Jahre 1835 tätig waren.

Der Gemeinderechner, früher auch Gemeindeschaffner genannt, geht bis in frühere Zeiten zurück. Er ist in den Gemeinden, die früher Vogteien genannt wurden, seit dem 30jährigen Krieg fast überall schon vorhanden.

Mit der Zugehörigkeit zum Großherzogtum Baden setzte ein großer Wandel in der Verwaltung ein, man nannte das Land Baden deshalb auch das Musterländle.
Von jetzt an trug hauptsächlich der Ratsschreiber die Last der Verwaltung.

Der Bürgermeister

Mit der 1. Badischen Gemeindereform vom 1. Juni 1832 erfolgte die Wahl des Bürgermeisters durch die Bürger der Gemeinde.

Der Bürgermeister hatte zu seinem Gehalt von 15 Gulden noch die Nutzung von 1/2 Juchert Acker und 1/2 Juchert Matten (Fundstelle: 1 Juchert = 34,92 ar).


Als 1833, dem Jahr nach der Einführung der 1. Badischen Gemeindeordnung, der damalige Bürgermeister Johann Band gefragt wurde, was die Gottenheimer denn für Leute seien, schrieb er:

Hier sind alle gleich deutsch, katholisch. Es wohnt in Gottenheim ein gesunder Volksschlag mit guten geistigen Anlagen, der von einfacher Bauernkost mit Ausnahme von Pfarrer und Lehrer lebt. Die Geldverhältnisse sind jedoch schwach.

Vögte

Bürgermeister

Ratsschreiber

Gemeinderechner

Gemeinderäte

1928-1935:

1935-1947:

1948-1952:

1954-1958:

1958-1962:

1962-1964:

1964-1971:

1971-1975:

1975-1980:

1980—1984:

1984- 1989

1989-1994

1994-1999

1999-2004

2004-2009

2009-2014